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Der Königsbacher Bahnhof

OB KW01 OG 03953FKSG-03953, Original von Herrn Reichenbach
Dieses außergewöhnliches Foto vom Königsbacher Bahnhof wurde von Herrn Reichenbach, dem wir hiermit nochmals Danke sagen, zur Verfügung gestellt. Es ist nun eines der ältesten Abbildungen des Bahnhofsgebäudes in unserem Archiv.


Ein Foto des Königsbacher Bahnhofes von der Gleisseite aus aufgenommen, zeitlich zwischen 1899 und dem ersten Weltkrieg einzuordnen.

Am 12.09.1840 wurde die erste badische Eisenbahnstrecke zwischen Mannheim und Heidelberg eröffnet. 1843 erfolgte die Erweiterung der Strecke von Heidelberg nach Karlsruhe, 1861 die Strecke Durlach-Pforzheim. Die damals neue Staatsbahn wurde 1872 unter der Bezeichnung "Großherzoglich Badische Staatseisenbahn" zur eigenständigen Eisenbahnverwaltung erhoben und schließlich bei der Verstaatlichung 1920 in die deutsche Reichsbahn integriert. Während 1961 also die vorderen beiden Gleise in Königsbach entstanden, erweiterte man 1909 die Strecke mit dem dritten, hinteren Gleis.

Der Schnee auf Hausdach und Gleisen zeigt, dass das Foto im Winter entstand. Die Fenster und Türen zur Wartehalle sind Sprossenfenster und über den mit hölzernen Fensterläden zu schließenden Fenstern befinden sich jeweils aufgemaltes "Rundmauerwerk". Zwischen den zwei vorderen Gleisen ist eine Absperrung, wohl damit keiner über die Gleise lief, sondern den dafür vorgesehenen, ausgebauten Weg nahm. Das war der einzige Weg zu den hinteren Gleisen, denn die Unterführung wurde erst Ende der 1970er Jahren gebaut. Das Bahnhofsgebäude selbst umgibt ein eiserner Zaun, der Ausgang Richtung Ort ist mit einem Schild gekennzeichnet.

 

OB KW01 OG 01491


Im Obergeschoß des Gebäudes waren Wohnungen, in denen zu der Zeit Bedienstete der Bahn wohnten.
Im Untergeschoß des Bahnhofsgebäudes befand sich die Gepäckabfertigung, ein Wartesaal, der exklusiv den Freiherren von Saint-André zur Verfügung stand, der Schalterraum und ein großer Wartesaal für die Fahrgäste.  An den Seiten des Gebäudes ist jeweils eine Laterne angebracht, wahrscheinlich noch mit Petroleum als Leuchtmittel. Die vordere Laterne wird zum Zeitpunkt der Fotografie gereinigt oder befüllt, der Bahnarbeiter steht noch auf der Leiter, die an der Gebäudewand lehnt.

FKSG-01491, Original von Susanne Kaiser-Asoronye
Eine Reichsbahnlok in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre. Die erste deutsche Tenderlokomotive mit dieser Achsfolge wurde von der Lokomotivfabrik J.A.Maffei (gegr. 1838, München, später Krauss-Maffei) und der Maschinenbau-Gesellschaft Carlsruhe (gegr. 1852) für die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen entwickelt. Sie lief mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h bei einer Dienstmasse (beladen mit 7.000 L Wasser und ca. 3 t Kohlen) von ca. 65 Tonnen und hatte eine Leistung von rund 550 PS. Von diesem Typ Lok waren 74 Stück in Betrieb, sie wurde zwischen 1900 und 1903 gebaut und ab 1933 bis 1962 ausgemustert. Ganz Links (mittl. Reihe) ist der Königsbacher Adolf Schickle (*1907 †1984, Ankerstraße)