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2018


10. Juni 2018 | Ausstellung „Land & Leute”

Einen Ausflug in die Welt der Heraldik, der Ritter, Wappen und Wappenschilde machten am Sonntag die Besucher unseres zweiten Vortrages Kirche und Friedhof. Damit erläuterte die Vorsitzende die Grabsteine an der Südmauer der Kirche, die über sehr viele Wappen - mal mehr, mal weniger gut erkennbar - verfügen. Doch die komplizierte  Heraldik hilft bei der Bestimmung von Namen und Herkunft der bestatteten Personen. 2017Vortrag Ti

Es ist dem Freundeskreis gelungen, ein Gemälde der hier begrabenen Maria Helena von Saint André geborene Freiin v. Crailsheim zu recherchieren. Noch nie wurde dieses Bild öffentlich gezeigt und in Verbindung mit der Grabplatte in Königsbach gebracht. So bleibt von der in der Kirche beerdigten Freiin nicht nur der Stein an der Südwand, sondern auch das Antlitz der Nachwelt erhalten.
Es wurden nicht nur Steine, Inschriften und Wappen erläutert, wo möglich folgte eine kurze Vita der Personen und ihre Verbindung zu unserem Ort. So z.B. bei Raphael von Helmstatt, der laut Stamm-Tafeln des Adels im Großherzogtum Baden die älteste Tochter des Erasmus von Venningen heiratete und so seinen Weg hierher fand. Oder Bernhard Stumpf von Waldeck, der aus dem in Hessen begüterten Geschlecht, genauer gesagt von Lorch im Rheingau stammte. Nach intensiven Recherchen entdeckte der Freundeskreis die Verbindung: Stumpf von Waldeck war mit einer Enkelin eines von Venningen verheiratet.
Ein dringender Apell wurde an Gemeinde und Kirche gerichtet, die Grabplatten an der Südwand doch besser vor Umwelteinflüssen zu schützen. Vergleichsbilder zeigen, dass Regen und Witterung die Platten im

Fotos finden Sie hier:

http://freundeskreis-geschichte.de/fotos/vortrag-2017


22. April 2018 | Ritter, Bürger und Gerichtsbarkeit

Vortrag und Ortsführung.  UWE9713
Start im ev. Gemeindehaus ab 14 Uhr mit Vortrag, anschließend Rundgang.

Der Vortrag mit Ortsrundgang unter dem Motto: Ritter, Bürger und Gerichtsbarkeit des Freundeskreises war mit ca. 80 Besuchern recht gut besucht. Nach kurzer Einführung und der Erklärung über Standort und Entstehung der Burg zeigte die Vorsitzende einen Kartenausschnitt von 1885, das der Verein vom Vermessungs- und Flurneuordnungsamt im Landratsamt Enzkreis zur Verfügung gestellt bekam. Darauf war zu sehen, dass 1885 der gesamte Hohberg und die Umgebung mit Weinbau bewirtschaftet wurde. Noch 1933 dienten 6 Flurstücke dem Weinbau.

Der künstlich angelegte Halsgraben, der zwischen 900 und 1200 angelegt wurde, war auf Fotos noch deutlich zu sehen, ebenso die noch vorhandenen Mauerreste von Ringmauer und (wahrscheinlich) einem Wirtschaftsgebäude. Die Vorsitzende beklagte den Zustand der Mauerreste, die, ungepflegt und vollkommen verwachsen, für die Fotos zuerst freigelegt werden mussten. Danach wurde die Geschichte der Herren von Königsbach erläutert, die immerhin 250 Jahre lang die Geschicke unseres Dorfes leiteten. Das Adelsgeschlecht war in seiner Blütezeit alles andere als unbedeutend, was zahlreiche Dokumente aus dem Generallandesarchiv bewiesen.

2018 RungAuch die im Ortsblatt schon beschriebene endgültige Zerstörung des Steinhauses im dreißgjährigen Krieg (1622) kam zur Sprache. Angesichts des umfassenden Weinbaus auf Hohberg, Kirchberg, im Quilltenrain und vor allem auf dem Heustätt sind die Massen an Wein, die dort gelagert haben sollten, doch nicht so unwahrscheinlich wie zuvor gedacht. Anhand eines Rechenbeispiels und einer Grundflächenberechnung wurde dies erläutert.
Anschließend befasste sich der Vortrag mit den zahlreichen Legenden und Sagen, die um die Burg entstanden. Die unterirdischen Gänge, der Schatz im Brunnen, Burgfräulein und Nonnen sowie wandelnde Kapuzinermönche und Wäsche, die im Wind flatterte und von der keiner wußte, wie sie dorthin kam, waren Inhalte der Sagen.

Das Ende des Vortrages befasste sich mit dem Bau des Hochbehälters in die Burgreste und die Zerstörungen, die dabei angerichtet wurden. Auch hier sahen die Besucher aktuelle Fotos vom Hochbehälter, dessen Umgebung auch mit Bäumen und Büschen völlig zugewachsen war. Mit einem Appell an den anwesenden Bürgermeister, die Denkmalschutzpflichten auch für den Steinhausberg und die Ruine / Hochbehälter anzuwenden und beides wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, endete der Vortrag.

Der anschließende Rundgang führte über die Schlossbergstraße zur Brettener- und Lindenstraße und zeigte das angebliche Geburtshaus Schochs und die Freihäuser in Königsbach. Hightlight bei der Führung war die Besichtigung der Arrestzelle im Rathaus und das Zeigen der Schandgeige von 1736, die in den 1950er Jahren im Rathaus-Dachgeschoß gefunden wurde. Vor wenigen Wochen fand der Freundeskreis im Ortsarchiv Pläne der Gemeindeverwaltung, die 1892 doch tatsächlich unser Rathaus abreisen und durch einen Neubau ersetzen wollten. Pläne eines Rathaus-Neubaus mit integriertem Schulhaus lagen im Archiv. Aber auch alte Grundrisse des Rathauses belegen, dass dieses bis 1892 seitlich offen war, der Eingang sich rechts befand und dass sich im Erdgeschoß lediglich Wachstube und Arrestzelle befanden. Die imposante geschwungene Treppe wurde erst mit der Schließung dieser Öffnung eingebaut, und schon 1914/15 bei der großen Renovierung erneuert.
Über Steiner Straße und Kriegerdenkmal ging es zurück zum Gemeindehaus.


16. März 2018 | Bericht aus der Jahreshauptversammlung2018 JHV

17:00 – 20:30 Uhr  Gasthaus Kanne, Königsbach.
Ehrung der Vorsitzenden für 10 Jahre im Amt.

Gut besucht war die JHV, auch wenn die Vorstandschaft durch Krankheit nicht vollständig vertreten war. Nach Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit zeigte die Vorsitzende die Statistik auf: Danach hat der Verein aktuell 78 Mitglieder. 31 Mitglieder aus Königsbach (39,7%), 34 Mitglieder aus Stein (43,6%), 13 Mitglieder von außerorts inkl. der Gemeinde (16,7%). Das Alter der Vereins­mitglieder beträgt zusammen 4865 Jahre. Das Durchschnittsalter bewegt sich bei 62,3 Jahren. Im Vergleich zu 66,1 in 2016 ist das eine erneute Verjüngung und der niedrigste Schnitt seit Gründung. Viele Heimatvereine beklagen Mitgliederschwund und Überalterung. Der Freundeskreis wächst und wird jünger.

Die Vorsitzende berichtete über den Bestand der historischen Datenbank (über 5700 Datensätze), über Homepage, Ortsblattberichte, Fototreffs und Arbeitskreis Recherche. Dann folgte ein Rückblick über die Veranstaltungen und Arbeiten des vergangenen Vereinsjahres. Sie schloss mit dem Dank an Helfer, Organisatoren, fleißigen Kuchenbäcker und -bäckerinnen für das Engagement.

Gert Beck berichtete als Schriftführer über die Treffen des Vorstandes, Kassier Monika Meisenbacher erläuterte die Finanzen des Vereins. Es wurden seit Gründung die höchsten Ausgaben getätigt, aber auch die höchsten Einnahmen verzeichnet. Erfreulich auch die höchste Summe der Spenden, meist zweckgebunden für das Buch „Königsbach-Stein traut sich”. Die Entlastung des Gesamtvorstandes wurde nach dem positiven Bericht der Kassenprüfer einstimmig erteilt. Bürgermeister Genthner stellte sich als Wahlleiter zur Verfügung und Peter Seiter wurde als 2. Vorsitzender, Gert Beck als Schriftführer, Willi Tilger und Klara Frey als Beisitzer sowie Marion Frank als Kassenprüfer wiedergewählt. Die Wahlen erfolgten ebenfalls einstimmig. Nach Dank der Vorsitzenden an den Wahlleiter und die Anwesenden für das entgegengebrachte Vertrauen gab sie einem Ausblick auf die Vorhaben 2018. Anschließend dankten Bürgermeister Heiko Genthner und die Vorstände Susanne Kaiser-Asoronye für inzwischen 10 Jahre im Amt als 1. Vorsitzende. Kaiser-Asoronye war 1998 Gründungsmitglied des Vereins, seit dem ersten Jahr im Vorstand tätig. Zuerst für Öffentlichkeitsarbeit zuständig, dann Beisitzer, später 2. Vorstand und nach dem Tod des langjährigen Vorsitzenden Bertram Deger 2007 wurde sie im März 2008 zur Vorsitzenden gewählt.

Nach Beenden des offiziellen Teils der Sitzung erfreuten sich die Mitglieder an einer Bildershow, die über 20 Jahre Aktivitäten und Ausflüge des Vereins zum Inhalt hatte.

Vereinsmitglieder haben das Recht zur Protokolleinsicht. Falls Sie das wünschen, bitte melden.